Terrarium

Eine performative Installation

Als performatives Labor eröffnete sich über drei Tage, im Salon des Hallmackenreuther Köln, ein Terrarium in Menschenformat: Körper, Objekte und Klang bilden ein Habitat, das zugleich auf Abschirmung und größtmöglicher Sichtbarkeit basiert. Das Terrarium als Sinnbild für den Wunsch nach völliger Verfügbarkeit wird als Lebensraum befragt.

Die Installation ist frei begehbar und eine Einladung zur Beobachtung, zur Interaktion und zum Austausch.

Geschrumpfte Welt hinter Glas

Man kennt sie aus dem Zoo und neuerdings als hippes Accessoires der Wohnungseinrichtung: Terrarien, die die exotischen Lebenswelten pflanzlicher und tierischer Lebewesen auf ein handliches Maß schrumpfen, zähmen, beobachtbar und alltagstauglich verfügbar machen. Terrarien ermöglichen Beobachter:innen einen geschützten Einblick in eine ganz andere Welt. Zugleich funktionieren Terrarien idealerweise als ein sich selbst erhaltendes, von der Außenwelt abgeschirmtes Ökosystem. Mit dem Eindringen äußerer Elemente in diese Welt hinter Glas geht zumeist Kontamination einher – sprich: die ideale Isolation wird durch Austausch, Kontakt, Berührung und Interaktion aufgehoben, das System kippt und muss sich neu arrangieren. Vom Wunsch sich die Welt verfügbar zu machen Mit der Eröffnung ihres Terrariums im Kölner Stadtraum gehen die Künstler:innen aus den Bereichen Tanz, Klangkunst und Szenografie zunächst dem Begehren nach einer regulierbaren Miniaturwelt nach, um dieser im nächsten Schritt ihre Gewissheit zu entziehen. Sie lassen ein Habitat aus Performer:innen, Publikum, Szenografie und Klang erwachsen, das aufeinander reagiert, sich einschwingt und dennoch feine Risse produziert, durch die das Draußen eintreten und das Innen nach Außen entschwinden kann.

Konzept | Choreographie und Performance:
Jennifer Döring und Philine Herrlein
Klangkomposition: Elisa Metz
Szenographie: Rebekka Hehn
Dramaturgie: Anna-Carolin Weber
Video: Alessandro deMatteis

Gefördert durch Kulturamt der Stadt Köln | Kunststiftung NRW.
Unterstützt durch das Residenzprogram 2022 im Quartier am Hafen und das Hallmackenreuther.